Welcome to 30th Meeting of QueerLesBians*

Das 30. Leipziger Lesben*Treffen | Das LeLe*Tre 2023

Auch in der 30. Ausgabe des „Leipziger Lesben*Treffens“ (oder u.a. auch „Meeting of QueerLesBians*“ oder „Leipziger Festival der lesbischen Lebenskunst“) werden unterschiedlichste Perspektiven mit viel Leidenschaft, Ernsthaftigkeit und selbstverständlicher Leichtigkeit auf die queer-lesbische Community Raum nehmen. Es geht also um mehr als „lesbische Lebenskunst“ – obwohl diese in nicht wenigen Alltagssituationen durchaus hilfreich war/ist bzw. hilfreich sein kann… Innerhalb des 30. Festivals wollen wir deshalb gemeinsam u.a. *verschiedene lesbische Erfahrungen thematisieren*… Rückblicke und Ausblicke, politische Forderungen, was aus ihnen geworden ist und welche immer noch weiterführender Kämpfe bedürfen – in Deutschland, in Europa und weltweit.

Das LeLe*Tre bedeutet immer auch Austausch und Auseinandersetzung, Gemeinschaft und Lachen… und miteinander unterwegs sein – unabhängig von Herkunft, Religion, Identität oder Andersfähigkeit.

Wir freuen uns auf Euch/auf Dich – und auf ein inspirierendes & sinnliches LeLe*Tre 2023 …



Do., 19. 10. 2023

18.00 Uhr
VORTRAG & DISKUSSION
War da was? Unterdrückung lesbischer Liebe.
Diskriminierungserfahrungen gleichgeschlechtlich liebender Frauen in der BRD
Dr. KIRSTEN PLÖTZ, Koblenz
Anders als Männer waren Frauen, die gleichgeschlechtlich liebten, im 20. Jahrhundert in der BRD nicht vom Strafrecht bedroht. Aber das heißt nicht, dass sie frei waren, lesbisch zu leben. Schlechte Berufsaussichten, Abwertung durch die Umwelt, fehlende Vorbilder sind nur einige der Stichworte. Wichtig war auch das Recht, das die Folgen einer Ehescheidung regelte – offen lesbisch liebende Mütter verloren bis in die 1990er Jahre hinein das Sorgerecht für ihre Kinder. Die bundesweit erste Studie darüber stellt die Historikerin Dr. Kirsten Plötz in der Veranstaltung vor. Auch andere Formen der Unterdrückung kommen zur Sprache.

Dr. KIRSTEN PLÖtz, Studium Geschichte und Politik an der Universität Hannover, seit den 90er Jahren Forschung zu Geschlechtergeschichte/lesbischem Leben | https://die-andere-biografie.de || Eintritt: nach Selbsteinschätzung



19.30 Uhr Offizielle Eröffnung des 30. LeLe*Tre’s
Mit Gesprächen… und mit obligatorischem Sekt & Knabbergebäck




20.00 Uhr
EINFÜHRUNG & FILM
Im Stillen laut.
Zwei Künstlerinnen – eine Partnerinnenschaft.
Ein Film über Liebe im Alter, Autonomie, Kunst und geschaffene Freiräume in der DDR von THERESE KOPPE, DE 2019 I 74 Minuten

„Die entscheidende Frage ist doch, wofür möchte ich frei sein? Was genau soll denn anders werden?“

Erika und Tine – beide 81und seit 40 Jahren ein Paar – blicken auf ein bewegtes Stück Geschichte zurück. Der Film macht nicht in der Vergangenheit halt, sondern blickt mit Erika und Tine in die Zukunft: Was vermag Kunst in gesellschaftspolitisch herausfordernden Zeiten? Wie kann man sich, der Kunst und seinen Idealen treu bleiben? Welchen Sinn kann Kunst für das große Ganze schaffen – und für jede*/n* von uns individuell?

IM STILLEN LAUT stellt bewusst die subjektiven Erfahrungen der zwei Frauen in den Fokus, fragt nach ihren Strategien als Künstler:innen den Alltag in einem autoritären Regime zu bestreiten und nach ihrem Umgang mit der alles verändernden Wende. Ihre Widersprüche, Visionen und Erinnerungen verdichten sich zu einem komplexeren Bild ostdeutscher Erfahrung. Einem Bild, das sich nicht in die üblichen Widerstands- oder Propagandanarrative einfügen lässt, sondern, wie seine Protagonistinnen, widerspenstig bleibt.
Eintritt: 4,- | 2,- Euro ermäßigt



Fr., 20. 10. 2023

17.00 Uhr
KLASSIKER FILM | KINOBAR PRAGER FRÜHLINGLASSIKER
When night s falling
Kanada 1995 von PATRICIA ROZEMA, 94 min., OmU
Camille arbeitet als Dozentin an einer christlichen Universität und ist mit ihrem Kollegen Martin verlobt. Nach der Hochzeit steht eine gemeinsame Beförderung an – für die beiden „Karriere-Christen“ läuft also eigentlich alles nach Plan. Doch Camille ist auf vage Art unglücklich, und dann stirbt auch noch ihr geliebter Hund. Als sie in einem Waschsalon unverblümt von der charismatischen Zir-kusartistin Petra angeflirtet wird, ist da plötzlich ein ganz anderes, neues Gefühl. Petra nimmt sie mit zum Drachenfliegen und in die abenteuerliche Welt des Zirkus – und zum ersten Mal in ihrem Leben gibt sich Camille dem Lustprinzip hin. Doch ist sie wirklich be-reit, dafür Martin und ihre alte Welt zurückzulassen?
Eintritt Kinobar: 8,50 | 7,- Euro ermäßigt



Fr., 20. 10. 2023

20.00 Uhr
KONZERT
Wir wollen alles. ANIKA AUWEILER
mit einer Mischung aus Chanson und originärer deutschsprachiger Indie-Pop-Rock Poesie

Sie verpackt irisierende Gefühle in Songs; begleitet nur mit ihrer Akustikgitarre – oder in vollem Einsatz mit Keyboard, E-Gitarre und Loopstation… denn Anika Auweiler liebt die Abwechslung und die Herausforderung, aus vielen Einzelteilen etwas Komplexes zu schaffen, das dennoch leicht klingt. Gestartet vor fast zwanzig Jahren als Singer-Songwriterin der Frauenband „miaomio“… europaweit in Clubs und auf Festivals unterwegs. Jetzt solo oder im Duo unterwegs mit abwechslungsreichen, emotionalen und menschlichen Shows. Ihr Soloalbum „Vodka und Lachs (2019)“ wurde beim Deutschen Rock- und Pop-Preis als bestes deutschsprachiges Album und bestes Pop-Album ausgezeichnet. Mit ihren Songs ist sie immer wieder auch unterwegs in der queeren Community… transportiert das Gefühl, gemeinsam mit anderen für etwas einzustehen, das einem wichtig ist.

Denn darum geht es. Euphorie statt Niedergeschlagenheit. Hoffnung statt Ohnmacht!

Eintritt: 10,- | 8,- Euro ermäßigt (incl. Party)



22.00 Uhr Die Queerparty zum LeLe*Tre mit DJane ROTE BRAUSE

Balkan, Electro und FemalePop
Lust auf Dancing, Talking und People? Dann seid ihr hier richtig bei Musik que(e)rbeet aus den 80ern bis 2023ern über Soul und Dancehall bis Worldmusic, Indie, Funk und wieder zurück. Wir freuen uns auf euch, auf ein offen zugewandtes, diskriminierungsfreies und solidarisches Miteinander…
Eintritt: 5,- Euro



Sa., 21. 10. 2023

11.00 – 15.00
Uhr EMPOWERMENT-WORKSHOP für Frauen*/FLINTA* mit Migrationserfahrung
Selbstverteidigung, Gesprächsrunde & gemeinsames improvisierte Lied
Dieser Workshop besteht aus zwei Teilen. In der ersten Phase werden wir einige grundlegende Tools der Selbstverteidigung aus der Perspektive des Karate vermitteln. Geleitet wird dieses Karate-/Selbstverteidigungstraining von NATALIA VERDEJO (Schwarzer Gürtel 2. Dan, Jundokan Okinawa). Es sind keine Karate-Vorkenntnisse erforderlich! Danach folgt eine offene Gesprächsrunde & gemeinsames Singen. || Sprachen: Englisch und Spanisch



EMPOWERMENT-WORKSHOP para Mujeres y disidencias (FLINTA) con experiencia migratoria
Defensa personal, ronda de conversaciones y canción improvisación abierta.
Idiomas: Inglés y Español

El presente Workshop contará con dos etapas. En la primera, entregaremos herramientas básicas de defensa personal desde la per-spectiva del karate, a través de una clase de Karate/Defensa Personal, impartida por NATALIA VERDEJO (Cinturón negro 2° dan, Jundokan Okinawa). No se necesita experiencia previa en Karate! Continuaremos con una ronda de conversación abierta, donde compartiremos experiencias, recomendaciones y dialogaremos libre-mente desde una perspectiva como mujeres, inmigrantes y lesbianas en Leipzig. Tendremos mate para compartir en la ronda! Finalizaremos la ronda, cantando e improvisando una canción en conjunto. La segunda parte estará moderada por la facilitadora cul-tural MARÍA CRISTINA GATICA.

  • Requisito: llevar ropa cómoda
  • Trae tu instrumento/voz lista para la improvisación
  • Abierto para todas las edades
    **Se recibe aporte solidario


    EMPOWERMENT-WORKSHOP for women and LGBTQIA+ (FLINTA) with international background
    Self-defense, circle of conversations and open improvisation song.
    Languages: English and Spanish

The present Workshop will have two phases. In the first one, we will provide basic self-defense tools from the karate perspective, through a Karate/Self-Defense class, given by NATALIA VERDEJO (Black Belt 2nd dan, Jundokan Okinawa). No previous Karate expe-rience is required! We will continue with an open circle of conversation, where we will share experiences, recommendations and dia-logue openly from our perspective as women, immigrants and lesbians in Leipzig. We will have mate to share in the round! We will end the activity, singing and improvising a song together. The second part will be moderated by the cultural facilitator MARÍA CRISTINA GATICA.

  • Requirement: wear comfortable clothes
  • Bring your instrument/voice ready for improvisation
  • Open to all ages
    **Donations welcome


Sa., 21. 10. 2023

15.30 Uhr
ZEITSPRÜNGE MIT KAFFEE & SELBSTGEBACKENEM KUCHEN
Lesbische Community in Leipzig – in den 80er und 90er Jahren

… zu diesem Thema fand am 04.02.2023 eine erste Diskussionsrunde in der Frauenkultur statt. Und es war klar: dieses Gespräch muss fortgesetzt werden. Vieles wurde gemeinsam zusammengetragen… einige Fragen blieben offen. Heute werden die Ergebnisse vorgestellt – allen, die zu Beginn der 1990er Jahre bei der Gründung lesbischer Gruppen in Leipzig dabei waren, aber auch allen anderen am Thema Interessierten. Und es kann & soll diskutiert werden: Was hat sich geändert? Wie und wo treffen sich lesbische, queere Frauen heute in Leipzig? Wo sind Gemeinsamkeiten zwischen den Generationen, wo benennbare Unterschiede?



Sa., 21. 10. 2023

18.00 Uhr
GOTTESDIENST für Frauen* zum LeLe*Tre
Stark und aufrecht.

Die befreiende, göttliche Kraft im Gottesdienst mit anderen Lesben und Frauen suchen, feiern und erfahren. Unser Thema in diesem Jahr ist die Zeit und der Moment, in dem etwas möglich ist. Verschiedene glaubende und suchende Frauen u.a. aus der Gruppe Lesben und Kirche, laden auch dieses Jahr wieder zum Gottesdienst ein und freuen sich auf alle, die kommen.

Ort: Taufkapelle der Peterskirche – Zugang von der Schletterstraße || Eintritt: frei



19.00 Uhr
FILM | KINOBAR PRAGER FRÜHLING
Blue Jean
Großbritannien 2022 von GEORGIA OAKLEY, 97 min., OmU
England, 1988. Die Sportlehrerin Jean sieht sich zu einem Doppelleben gezwungen: Margaret Thatcher hat mit ihrer konservativen Parlamentsmehrheit gerade Section 28 verabschiedet – ein homophobes Gesetz, das „die Förderung von Homosexualität“ verbie-tet. Deswegen darf in der Schule niemand wissen, dass Jean lesbisch ist – andernfalls könnte sie ihren Job verlieren. Ihre kämpfe-rische Partnerin Vic unterstützt sie zwar, würde sich aber etwas mehr Mut von Jean wünschen. An den Wochenenden tauchen sie zusammen in das queere Nachtleben Newcastles ein. Als Jean in einer Lesben-Bar einer ihrer Schülerinnen begegnet, muss sie eine schwerwiegende Entscheidung treffen…
Eintritt Kinobar: 8,50 | 7,- Euro ermäßigt



So., 22. 10. 2023

11.00 Uhr
SONNTAGSBRUNCH
Der Mitbring- & Mitmach-SONNTAGSBRUNCH
Zum Festival- und LeLe*Tre-Ausklang freuen wir uns auf Euch und alles, was eure Küche hergibt: Aufstriche, Salate, Kuchen… von süß bis herzhaft, von einfach bis raffiniert – alle Speisen sind willkommen! Sie müssen nur aus mindestens drei Zutaten bestehen (Gewürze zählen nicht…) Und wer fürs „Selber-Zubereiten“ nicht bereit ist, kann für einen kleinen Unkostenbeitrag dabei sein. Alle haben die Möglichkeit, mitabzustimmen für das beste herzhafte Gericht und die verführerischste Süßspeise. Gewinner:innen dürfen sich auf den „Scharfen Kuss“ oder das „Süße Hüft-Gold“ freuen. Genießt den Brunch! … zusammen schmeckt es einfach besser. Und für Kids gibt es wieder einen kleinen Spiele-Parcours!
Eintritt: Naturalien (siehe Text) oder nach Selbsteinschätzung



13.00 Uhr
LESUNG & GESPRÄCH
Freundschaft oder Liebe
Die Geschichte der Beziehungen zweier Ikonen der ukrainischen Moderne: Lesja Ukrajinka und Olga Kobyljanska mit der Autorin NATALJA SHARANDAK

In Berlin, wo die an Knochen-Tuberkulose leidende Dichterin Lesja Ukrajinka 1899 in einer Privatklinik behandelt wurde – liest sie die Erzählungen von der Schriftstellerin Olga Kobyljanska, die einen großen Eindruck auf sie machen. Und sie entscheidet sich, einen Brief an Olga zu schreiben.

Lesja Ukrajinka und Olga Kobyljanska waren die wichtigsten Vertreterinnen der Moderne in der ukrainischen Literatur – und Schwestern im Geiste. Ihre Werke sind von feministischen Ideen geprägt – auch in ihren privaten Leben vernachlässigten die beiden Frauen die patriarchalischen Konventionen und die Institution der Ehe. Zwischen den beiden Frauen begann eine Korrespondenz, die sich zu einer sehr engen Freundschaft entwickelte – über 14 Jahre lang bis zum Tod von Lesja. In ihren Briefwechsel haben sie sich über ihre gesellschaftliche Positionen als Frau und Autorin – und auch mit vielen Zärtlichkeiten ausgetauscht.

Fast ein Jahrhundert lang haben die Biografen mit Vehemenz bestritten, dass die Beziehung der beiden Künstlerinnen mehr als nur eine Freundschaft gewesen sein könnte bzw. gewesen ist. In einer Gesellschaft, wo die gleichgeschlechtliche Liebe verachtet wurde, schien es unmöglich, dass die größte ukrainische Dichterin Lesja Ukrajinka eine Frau liebte. Mit der LGBTIQA*-Bewegung in der Ukraine werden die Stimmen lauter, die versuchen es öffentlich zu diskutieren: War es nur Freundschaft oder Liebe? Auf der Grundlage von Briefen, Tagebüchern und einigen Werken von den beiden Autorinnen, die die Verliebtheit einer Frau in eine Frau thematisieren – wird versucht, diese Frage zu beantworten. Mit zahlreichen dokumentarischen Fotografien.
Eintritt: nach Selbsteinschätzung



So., 22. 10. 2023

18.00 Uhr
FILM | KINOBAR PRAGER FRÜHLING
Die Freundin meiner Freundin
Spanien 2022 von ZAIDA CARMONA, 85 min., OmU
Das Leben ist wie ein Film für Zaida, eine aufstrebende Filmemacherin, die sich in der queeren Dating-Szene Barcelonas langsam zurechtfindet, nachdem sie kürzlich verlassen wurde. Nachdem sie Lara – die neue Freundin ihrer Freundin – auf einer Party kennenlernt und sich sofort in sie verliebt, treffen sie sich immer wieder im Kino…
Eintritt Kinobar: 8,50 | 7,- Euro ermäßigt

Erklärung folgender Abkürzungen

1) Cis beschreibt, dass das Geschlecht bzw. der biologische Körper, mit bzw. in welchem du geboren wurdest, mit der sozialen Rolle übereinstimmt, in der du jetzt lebst. Trans* ist das Gegenteil. Durch eine Bezeichnungs-möglichkeit für cis Personen wird vermieden, dass cis Personen als “das Normale” gelten und alle anderen als “die Abweichung”.

2) Alle bedeutet, wie bei allen unseren Veranstaltungen: Kein Platz für Rassismus, Homo-, Bi-, Trans*- und Inter*Feindlichkeiten

3) FLINTA* steht für: Frauen, Lesben, Inter, Nicht-binäre, Trans und Agender“-Personen

Das Sternchen * benutzen wir „für alle offenen Geschlechtsidentitäten“.



Adressen der Veranstaltungsorte

Soziokulturelles Zentrum Frauenkultur in der Kulturfabrik
Windscheidstr. 51, 04277 Leipzig | Tel. 0341 – 213 00 30
Tram 9, 10,11, Bus 89 | Haltestelle Connewitz Kreuz

Kinobar Prager Frühling
Bernhard-Göring-Straße 152, 04277 Leipzig
Tram 9, 10,11, Bus 89 | Haltestelle Connewitz Kreuz

Taufkapelle der Peterskirche
Zugang von der Schletterstraße
(Tram 10,11 Haltestelle Hohe Straße)